Haimhauser „Interessengemeinschaft gegen die Monsterstromtrasse Nord (IGM)“ wählt Sprecherrat

Mehr als 60 Bürgerinnen und Bürger Haimhausens trafen sich Anfang Februar zur Wahl des ersten Sprecherrats der vor wenigen Wochen gegründeten Interessengemeinschaft gegen die Monsterstromtrasse Nord (IGM)“. Als gleichberechtigte Vertreter der Bürgerinitiative gegen die geplante Höchststromtrasse zwischen Haimhausen und Inhausen wurden in offener Abstimmung Herbert Groß, Alfred Necker, Ernst Stübler und für die Öffentlichkeitsarbeit Michael Kausch gewählt. Ihnen zur Seite steht ein Kreis von Unterstützern um Arndt Focken, Joachim Goldbach, Rita Lukas, Hermann Schiedel, Peter Schlereth und Alfons Wolff.

Sprecherkreis Monstertrasse Haimhausen

Der Sprecherkreis (von links): Ernst Stübler, Michael Kausch, Alfred Necker, Herbert Groß

Die Interessengemeinschaft versteht sich als überparteilicher Zusammenschluss engagierter Bürgerinnen und Bürger und setzt auf völlige Transparenz. Die Initiative will sich künftig etwa alle sechs Wochen in öffentlichen großen Veranstaltungen zum aktuellen Stand der Planungen rund um die Stromtrasse austauschen. Dazwischen sind auch die Treffen des Sprecherkreises öffentlich.

Die Monsterstromtrasse Nord überträgt das St-Floriansprinzip auf die Energieversorgung

Das Ziel der Interessensgemeinschaft ist die Verhinderung der sogenannten „Nordtrasse“ der geplanten Höchstspannungstrasse zwischen dem Ortskern Haimhausens und dem Ortsteil Inhausen.

An der schönsten und höchsten Stelle Haimhausens, zwischen Kramer Kreuz und Inhausen, sollen gigantische, mehrstöckige Strommasten, verbunden durch eine Vielzahl von Kabeln, für eine 380 Kilovolt-Höchststromtrasse errichtet werden. Die gigantischen Masten sind mit voraussichtlich etwa 85 Metern Höhe fast so hoch wie ein Fußballfeld lang ist. Mit circa 55 Metern Breite wären sie sogar breiter als Fußballfelder.

In der öffentlichen Diskussion wird diese „Nordtrasse“ immer als gleichwertige Alternative zur sogenannten „Südtrasse““ dargestellt. Diese Südtrasse verliefe weitgehend entlang der derzeitigen Stromtrasse nördlich der Bebauung im Inhauser Moos. Diese Diskussion tut so, als handele sich um eine Neuplanung mit zwei gleichwertigen alternativen Trassenverläufen. Tatsächlich aber handelt es sich um einen Ausbau einer vorhandenen Starkstromleitung. Ein Ausbau der vorhandenen Starkstromleitung würde weitgehend der Südtrasse entsprechend und die Interessen der Anwohner im Inhauser Moos tangieren. Anstatt, dass man dort geeignete Lösungen schafft – alternative Streckenführung, Eingrabungen, etc. – exportiert man die Probleme in eine bislang unberührte Fläche nach dem St. Florians-Prinzip auf die Region zwischen Inhausen und Haimhausen:

Die Nordtrasse ist keine Lösung, sondern verschiebt das Problem

Mit der Nordtrasse lösen wir kein Problem, sondern schaffen neue Probleme:

  • Eine Höchststromtrasse zwischen Inhausen und Haimhausen zerstört das Entree nach Haimhausen am Haupteingang in unseren Ort.
  • Der ungestörte Blick vom Kramer Kreuz über die Inhauser Kirche auf München und die Alpen würde der Vergangenheit angehören.
  • Die Gemeindeentwicklungsplanung für die nächste 20 bis 30 Jahre wäre massiv eingeschränkt. Dies gilt auch vor dem Hintergrund der mittelfristigen Planungen rund um den künftigen Lebensmittelmarkt.
  • Der Flächenverbrauch der Nordtrasse wäre erheblich größer als bei einer Südtrasse. Die Menge des versiegelten Bodens wäre erhebliche größer.
  • Das Landschaftsschutzgebiet Hangleite wäre direkt betroffen.

Die Nordtrasse ist letztlich nur der Versuch eine vermeintlich schnelle und billige Lösung zu finden, um sich vor einer wirklich nachhaltigen Lösung zu drücken. Die Interessensgemeinschaft wehrt sich nicht grundsätzlich gegen einen Ausbau von Starkstromleitungen. Aber wir wehren uns dagegen, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger gegeneinander auszuspielen. Die Nordtrasse darf nicht als vermeintlich billige Lösung in Kauf genommen werden, nur weil man sich vor einem sozial und ökologisch verträglichem Ausbau der vorhandenen Starkstromleitung herumdrücken will.

Die Interessensgemeinschaft fordert eine Lösung, die für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger und für die Natur gut ist, keine Lösung, die nur die Probleme auf andere Regionen verschiebt!

Die Nordtrasse verbaut uns und unseren Kindern die Aussicht – nicht nur auf die Alpen, sondern auch auf die Zukunft.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert